Thailand meldet erstes Anthrax-Todesopfer seit 1994

Thailand hat seinen ersten Milzbrand-Todesfall seit 1994 gemeldet. Die Behörden bitten Touristen dringend, die Gesundheitsrichtlinien zu befolgen.

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Anthrax-Fall löst Besorgnis aus

Zum ersten Mal seit über 30 Jahren bestätigt Thailand einen Milzbrand-Todesfall. Nach dem Tod eines 53-jährigen Mannes aus der Provinz Mukdahan haben die Gesundheitsbehörden schnell reagiert. Das Opfer hatte sich die Krankheit bei der Arbeit mit infizierten Rindern zugezogen.

Daher haben die Gesundheitsbehörden mehrere Personen unter medizinische Beobachtung gestellt. Außerdem wird ermittelt, wer in der nordöstlichen Region noch mit der Krankheit in Kontakt gekommen sein könnte.

Behörden handeln schnell

Die thailändischen Gesundheitsbehörden haben sofort reagiert, nachdem der Milzbrandfall durch Labortests bestätigt worden war. Sie verabreichten insbesondere Antibiotika an die Betroffenen und starteten eine Impfkampagne für den Viehbestand.

In der Zwischenzeit haben sie eine 5-Kilometer-Quarantänezone um die Infektionsquelle eingerichtet. Sie haben auch lokale Metzger und Viehhändler als Risikogruppen identifiziert. Aus diesem Grund haben die Behörden besondere Vorsichtsmaßnahmen in Schlachthöfen und auf Fleischmärkten ergriffen.

Was ist Anthrax?

Es gibt verschiedene Arten von Milzbrand, der durch das sporenbildende Bakterium Bacillus anthracis ausgelöst wird. Jährlich gibt es mehrere tausend Fälle dieser Krankheit.

Neben Thailand haben auch andere Länder Anthrax-Fälle gemeldet. So bestätigte die Demokratische Republik Kongo in der vergangenen Woche ihren ersten Fall beim Menschen.

Vermeiden Sie rohes Fleisch

Angesichts der Nachricht über den Milzbrand-Todesfall haben die Behörden der Öffentlichkeit dringend geraten, den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch zu vermeiden. Dazu gehören auch Gerichte, die in ländlichen Regionen häufig serviert werden, wie z.B. „larb dip“, eine westliche Version eines Hackfleischsalats.

Außerdem hat das Department of Disease Control klare Anweisungen herausgegeben, Fleisch gründlich zu kochen. Außerdem wurden Reisende aufgefordert, den Kontakt mit Vieh und Tierkadavern zu vermeiden.

Digitale Ankunftskarte

Am 1. Mai hat Thailand außerdem ein neues digitales Ankunftskartensystem für alle internationalen Besucher eingeführt. Dieses Instrument soll insbesondere die Gesundheitsüberwachung und die Einwanderungsprozesse rationalisieren.

Das System erfasst nämlich die Reisegeschichte und die Gesundheitserklärungen vor der Einreise. Folglich können die Gesundheitsbehörden eine mögliche Anthrax-Exposition schneller verfolgen und darauf reagieren.

Leitfaden für internationale Besucher

Um eine Ansteckung mit Milzbrand zu vermeiden, bitten die Behörden internationale Reisende dringend um Wachsamkeit, insbesondere in der nordöstlichen Region Thailands. Insbesondere sollten Touristen ländliche Viehzuchtgebiete meiden und auf den Verzehr von ungekochten Fleischprodukten verzichten.

Noch wichtiger ist, dass Besucher auf Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten oder Hautgeschwüre achten. Wenn irgendwelche Symptome auftreten, müssen sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Darüber hinaus empfehlen die Anbieter von Reiseversicherungen einen Versicherungsschutz, der die Behandlung von Infektionskrankheiten einschließt.

Erhöhte Anthrax-Wachsamkeit

Nach dem thailändischen Anthrax-Bericht hat Laos seine Alarmstufe erhöht, insbesondere in den Grenzprovinzen. Infolgedessen kontrollieren die laotischen Behörden die Fleischimporte und verstärken die Impfungen der Tiere.

Darüber hinaus beobachten auch Reiseveranstalter in ganz Südostasien die Entwicklungen und aktualisieren ihre Reisehinweise.

Sicheres Reisen möglich

Trotz des jüngsten Todesfalls betonen Experten, dass Anthrax nicht leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Daher sind Reisen nach Thailand bei Einhaltung grundlegender Hygiene- und Lebensmittelsicherheitspraktiken weiterhin sicher.

Die Behörden fordern jedoch sowohl Einwohner als auch Besucher weiterhin auf, alle empfohlenen Gesundheitsrichtlinien zu befolgen. Und schließlich sollten sich Touristen über offizielle Kanäle wie die Tourismusbehörde von Thailand und die Aktualisierungen der WHO auf dem Laufenden halten.

Nationales Institut für Standards und Technologie, Public domain, via Wikimedia Commons

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