Anstieg der britischen Cannabisschmuggler
Die thailändischen Behörden erwischen immer mehr britische Staatsangehörige, die Cannabis aus Thailand schmuggeln. Der Anstieg erfolgt vor dem Hintergrund der Entkriminalisierung von Cannabis und der Lockerung der Visabestimmungen.
Thailändische Beamte haben seit Juli 2024 im Rahmen der Operation Chaophraya mehr als 50 Briten wegen Drogenschmuggels verhaftet. Viele der britischen Staatsangehörigen reisten mit einem kurzfristigen visumfreien Aufenthalt nach Thailand ein. Bei den meisten handelte es sich um junge Touristen, die der Verlockung von kostenlosem Urlaub und schnellem Geld von kriminellen Banden erlegen waren.
Entkriminalisierung von Cannabis
Thailand hat Cannabis im Jahr 2022 entkriminalisiert, um den Tourismus und die Landwirtschaft anzukurbeln. Allerdings gelten weiterhin strenge Regeln für die Ausfuhr und den Besitz.
Trotzdem glauben Touristen oft, dass Cannabis völlig legal ist. Dieses Missverständnis hat Möglichkeiten für Schmugglernetzwerke geschaffen. Infolgedessen werden viele ahnungslose Reisende zu Drogenkurieren und riskieren im Ausland jahrelange Haftstrafen.
Visumfreie Ferien fördern die Kriminalität
Derzeit erlaubt Thailand britischen Staatsbürgern die Einreise ohne Visum für bis zu 30 Tage. Diese Politik hat sowohl Touristen als auch Menschenhändler angezogen.
Nach Angaben der thailändischen Polizei nutzen Banden diese Gesetzeslücke, um Cannabis-Kuriere schnell auszutauschen. Oft verlassen die Schmuggler das Land, bevor sie Verdacht schöpfen.
Jüngste Verhaftungen lösen Alarme aus
Im März 2025 verhafteten die thailändischen Behörden am Flughafen der Insel Samui 13 Ausländer mit 826 Kilogramm Cannabis. Sieben von ihnen waren Briten.
Außerdem haben die Beamten Bella Culley und Charlotte May Lee in Georgien bzw. Sri Lanka erwischt. Beide waren über den Flughafen Suvarnabhumi aus Thailand ausgeflogen.
Die thailändischen Behörden glauben, dass solche Verhaftungen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle ausmachen. Der ehemalige Polizeigeneral in Georgien, Jemal Janashia, glaubt, dass Banden Bella und Charlotte bestochen haben, damit sie Drogen in Taschen und Tütchen transportieren.
Cannabis-Kuriere rekrutieren
Gangs nutzen häufig Instagram, WhatsApp und Telegram, um Rekruten zu finden. Sie versprechen insbesondere exotische Reisen und leichtes Geld für einfache Besorgungen.
Doch am Ende werden viele Drogenkuriere ausgetrickst. Einige wissen nichts von den Drogen in ihren Taschen, bis es zu spät ist. Andere wiederum dienen als Lockvögel, um den Zoll von größeren, versteckten Cannabislieferungen abzulenken.
Razzien im Gange
Die thailändische Regierung plant eine Neueinstufung von Cannabis und eine Verschärfung der Vorschriften, einschließlich strengerer Ausweiskontrollen und verschreibungspflichtiger Käufe.
Außerdem führen thailändische Flughäfen jetzt strengere Gepäckkontrollen durch, insbesondere bei Flügen nach Europa. Darüber hinaus arbeiten die britische National Crime Agency und die Border Force mit der thailändischen Polizei zusammen, um Kuriere zu verfolgen und abzufangen.
Im ersten Quartal 2025 hat die Border Force 1,5 Tonnen Cannabis entdeckt, die auf dem Postweg nach Großbritannien gelangt sind. Das war ein Rückgang um 90 Prozent, dank der verstärkten Kontrollen in Thailand.
Wachsende internationale Resonanz
Die britischen Behörden arbeiten daran, die Bürger vor den rechtlichen Risiken von Cannabis im Ausland zu warnen. Tatsächlich zielt eine Regierungskampagne jetzt über soziale Medien und Flughäfen auf jüngere Touristen ab.
Außerdem fordern die Beamten eine stärkere Zusammenarbeit der Fluggesellschaften, um verdächtige Reisende zu kennzeichnen.
Fazit: Ein abschreckendes Beispiel
Britische Touristen müssen die thailändischen Cannabisgesetze verstehen, bevor sie reisen, denn rechtliche Verwirrung ist weder nach thailändischem noch nach internationalem Recht eine Entschuldigung.
Letztlich zeigt der Anstieg des Cannabisschmuggels, wie Touristen die lockeren Einreisebestimmungen missbrauchen können. Obwohl die Behörden auf beiden Seiten schnell handeln, müssen Reisende weiterhin informiert und wachsam bleiben.
Foto von Elsa Olofsson auf Unsplash